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WER SIND WIR?

Das Konzept


Musikveranstaltungen und Clubs sollen Menschen zusammenbringen. In den letzten Jahren hat die antirassistische und antisexistische Aufklärung im Rahmen von Veranstaltungen darauf abgezielt, inklusives Feiern ohne Diskriminierung zu ermöglichen. Dennoch bieten diese Orte oft eine exklusive Umgebung aus architektonischer, sicherheitstechnischer oder sensorischer Perspektive, und die Zielgruppe bleibt begrenzt. Es gibt keine Richtlinien, die den Organisator*innen helfen würden, Menschen mit visuellen, auditiven oder kognitiven Beeinträchtigungen bei Veranstaltungen zu unterstützen und mögliche Maßnahmen umzusetzen.

Basierend auf diesen Feststellungen haben wir recherchiert, welche Möglichkeiten es bereits für barrierefreie Musikveranstaltungen in Wien gibt, welche Maßnahmen existieren, um das Clubbing zugänglicher zu machen und wo noch Lücken bestehen. Das Projekt wurde im Juni mit einer Ausstellung abgeschlossen, die eine Installation umfasst, welche Musik in ein greifbares Erlebnis verwandelt und unsere Sinne herausfordert. Durch die Verwendung von Holz als Resonanzkörper wird Musik nicht nur hörbar, sondern auch spürbar. Diese Beziehung zwischen Klang und Material führt zu einer Erkundung: „Was bleibt, wenn Hören zur Nebensache wird?“ Die Besucher*innen konnten die Vibrationen der Musik mit ihrem ganzen Körper erleben und die Klänge in einer neuen Dimension wahrnehmen. Im Ausstellungsraum wurden außerdem Methoden vorgestellt, die in einem Partykontext eingesetzt werden können. Diese Instrumente ermöglichen ein inklusiveres und vielfältigeres Party-Erlebnis, ohne dass große infrastrukturelle Veränderungen notwendig sind. Während der Ausstellung fanden zwei Live-Performances auf der Installation statt: eine von Deaf_iance, einem Künstler mit Hörbeeinträchtigung, der ausschließlich mit tiefen Frequenzen arbeitet, und eine zweite Veranstaltung, bei der das Künstler*innen-Duo Mitra ein für die Installation konzipiertes Ambient-Set performte.

Wir wurden inspiriert, weitere Strukturen zu bauen, mit neuen Materialien und Formen zu experimentieren und diese mit verschiedenen Musikrichtungen zu kombinieren. Wir betrachten den Club als Spielplatz, auf dem die Besucher*innen frei mit der Musik interagieren und die frontale Struktur des klassischen Set-ups, in welchem der/die Künstler*in dem Publikum zugewandt ist, aufbrechen können.



Wir

Réka Novák
Réka Novák ist Künstlerin und Kulturorganisatorin in Wien. Sie studierte Mediendesign in Budapest und Catania und hat kürzlich ihren Masterabschluss an der Universität für angewandte Kunst Wien im Fachbereich Social Design - Art as Urban Innovation abgeschlossen. Mit praktischer Erfahrung in interaktiven Multimedia-Installationen sowie Video- und Filmprojekten konzentrieren sich ihre künstlerischen und Forschungsinteressen auf die Demokratisierung von Kultur, um sie zugänglicher und partizipativer zugestalten. Sie ist in der Infrastruktur selbstorganisierter Räume aktiv und co-kuratiert das Programm des Kulturzentrums 4lthangrund, neben weiteren Aufgaben wie Raumkoordination, Projektentwicklung sowie der Verwaltung technischer, personeller und PR-Anforderungen für Veranstaltungen. Ihre langjährige Erfahrung in der Nachtgastronomie und die Organisation und Durchführung von Partys haben sie dazu angeregt, die Verbesserung von Clubräumen weiter zu erkunden. Im Projekt „Your Club Is Not MyClub“ arbeitete sie zusammen mit Johanna Kalinke und Theodora Hergheligiu an der Thematik derZugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen in derWiener Clubszene. Neben ihren organisatorischen und installativen Projekten arbeitet Réka derzeit auch als Motion- und Grafikdesignerin.

Johanna Kalinke
Johanna Kalinke hat zuerst in Newcastle Upon Tyne (UK) als Schneiderin gelernt, bevor sie Geografie an der Universität Wien studierte. Sie konzentriert sich weiterhin auf feministische Stadt- und Raumplanung im Masterprogramm für Social Design an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie dieses Thema durch multimediale künstlerische Arbeiten erkundet. Seit 2023 arbeitet sie mit Yanic Kieser und Hannah Mucha an dem Projekt "Bassenatratsch", das die Räumlichkeit von Care-Arbeit in öffentlichen und semi-öffentlichen Räumen untersucht. Im Rahmen von "Care on Earth, Ecology of Work 1" erkundete die Gruppe den Club als Raum für Care-Arbeit. Zusammen mit Réka Novák und Theodora Hergheligiu erweiterte Johanna diese Untersuchung um das Thema Zugänglichkeit in der Clubkultur und die sensorische Erfahrung von Musik. Das Projekt "Your Club is not my Club" wirft Fragen auf wie: Was bleibt, wenn das Hören fehlt? Wie könnte ein nicht-kapitalistischer Club aussehen? Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist Johanna Kalinke Teil des Urban Living Lab Wien, wo sie Inklusion innerhalb kritischer Raumgestaltung erforscht.


Theodora Hergheligiu
Theodora ist Klangkünstlerin, Musikerin und Forscherin,die die dynamische Wechselwirkung zwischenmenschlichen und architektonischen Körpern sowie Schallwellen untersucht. Durch die musikalische Sprache erforscht sie die klangliche Kommunikation und erweitert die Möglichkeiten, wie Wesen Klang in unkonventionellen Formen erleben. Gemeinsam mit MTRL tritt sie mit elektronischen Live-Sets auf und schafft immersive Klanglandschaften, die die akustische Natur des Schalls betonen. Darüber hinaus hat Theodora mehrere Projekte entwickelt, die sich auf Wohnraum, urbane Sphären als Spielplätze und dieVerschmelzung zwischen digitalen und analogen Räumen konzentrieren.